Ataraxia - Kremasta Nera CD
[Neoklassik] 2007, Ark Records - 07.May 2007 geschrieben von Melanie M.


Eindrucksvolle Ritualgesänge, eingebettet in feinster akustischer Tonkunst
Unglaublich wie schaffenswütig die vier Italiener, Francesca Nicoli (Gesang), Vittorio Vandelli (Gitarre, chitarra battente), Giovanni Pagliari (Keyboard), Riccardo Spaggiari (elektronische und klassische Percussions) sind. Es gibt sovieles zu sagen, soviele Ideen und Gedanken die entstehen und jeder davon ist es wert mit Musik zu unterstreichen und sie auf Platte zu pressen. Jedes mal aufs Neue kann man bei Ataraxia gespannt sein, welches Juwel sich diesmal wieder in der CD Hülle befindet.

Voller Kraft und Schönheit bietet das neue Album "Kremasta Nera", Mittelalter-Neofolk auf höchster musikalischer Ebene. Nicht zuletzt wegen der einzigartigen Stimme Nicolis. Benannt wurde es nach einem riesigen Wasserfall im Westen Griechenlands.

Ataraxia ist zurückgekehrt zu den Wurzeln ihres Glaubens. Inspiriert durch eine Reise ins ägäische Meer auf eine griechische Insel namens Samothraki, gehen sie zurück in eine Zeit, in der monotheistische Religionen noch nicht versucht haben uns ihre Glaubensideale überzustülpen. Eine Zeit, in der der uranfängliche Glaubenskult durch die Kraft der großen Göttin sowohl inspiriert, als auch hingabevoll praktiziert wurde.

Die Nacht wurde der Erde gewidmet und die Natur beeinflusste noch das Leben der Menschen. Die Initiierung in den Glauben an die große Göttin besagt, man müsse sich "den" neun Riten fügen, die da heißen: Schöpfung, Herrschaft, Liebe, Geburt, Opfer, Reinigung, Erinnerung und Krönung. Wobei der neunte und letzte Ritus noch nicht offenbart wurde und somit keinen Namen trägt. Von diesen Neun Ritualen handelt auch das zweite Stück der Platte. 'The Nine Rituals' Gewidmet waren diese Initiierungsriten der Göttin "Kaviria", der ebenfalls ihren Platz in Form einer Litanei auf diesem Album eingeräumt wird.

Besonders hervorzuheben sind die orientalisch-arabischen Elemente, die in den meisten Titeln dieses Albums enthalten sind. Fast erinnern diese an Dead Can Dance, doch der Schwung und die Würze, die den eben genannten irgendwie manchmal fehlt, holen die vier Italiener hervor und bringen es zur Perfektion. Eindrucksvolle Ritualgesänge, eingebettet in feinster akustischer Tonkunst. (Surrounded by a ring of golden light [...] look at the heavenly reign of singing, Übersetzt aus 'Therma')

Ein Titel, der bei mir seit die CD in meinem Player liegt rauf und runter läuft ist 'Gria Vathra'. Ein Stück ohne Gesang, dennoch mit unvergleichlicher Aussagekraft. Was bedeutet Gria Vathra ? Gria Vathra ist eine verzauberte Lichtung, auf der der Klang des Flusses, das leise plätschern der Quellen und die zärtlichen Liebkosungen des Windes auf den Blättern, eine magische Natursinfonie entstehen lassen.

Ataraxia besingt archaische Mantras, Rituelle Abläufe und nächtliche Klagelieder, flüstert magische Zaubersprüche und Litaneien aus dem Morgenland, schmiedet treibende Rhythmen und erzählt von dunklen Zeremonien.

Inspiriert von Schatten und Licht einer fast ausgelöschten Zivilisation und einer verlorenen Welt, eingetaucht in das Dunkle mit all seinen Geheimnissen, entstand "Kremasta Nera". Eine Mischung aus akustischen Sounds, Saiteninstrumenten, Percussions und tief bewegendem Gesang, öffnet uns die Türen zur großen Göttin.

Fazit:
Meines Erachtens die gefühlvollste und schönste Platte von Ataraxia. "A felt following of Lost Atlantis. The natural accomplishment of the voyage."

Für die schnellsten Käufer dieser Platte, gibt es den digipack mit 16 Seiten Booklet in limitierter Auflage von 2000 Stück.

Bewertung:
Punkte (Innovation): 13 von 15
Punkte (Gesamt): 15 von 15