Ataraxia
Saphir Eine neues Ataraxia-Konzeptalbum, "Saphir" mit Namen, ist da und reiht sich nahtlos in die Phalanx bisheriger veröffentlichter Alben dieser Ausnahmeband ein. Mit Ricardo Spaggiari bereichert ein neues Ensemblemitglied Ataraxia, nunmehr bestehend aus Francesca Nicoli, Vittorio Vandelli, Giovanni Pagliari und eben dem neuen Perkussionisten. Thematisch befaßt sich "Saphir" mit der Mystik und dem Symbolismus von Gärten als Tor zur Dimension der Träume. Da mir persönlich hierzu jedoch der Zugang fehlt (igitt, Blumen und Insekten und Kroppzeug ), direkt zur gewohnt wundervollen Musik. In den zehn Kompositionen (eigentlich elf, der letzte Track ist unbetitelt) treffen filigran gespielte Akustikgitarren, teilweise im Flamenco-Stil gespielt, perlende Klavierbegleitung, schwelgerische Streicher, schwermütige Akkordeonpassagen ("Rue bleue"!) und eindringliche Perkussionseinlagen auf Francescas sehr speziellen Gesang. Die Stimme dieser Frau ist unverkennbar und für Menschen, die mit Ataraxia noch nie konfrontiert wurden, sicherlich nicht immer zugänglich. Umso besser, denn Frau Nicoli zwingt den Hörer, sich mit der Musik zu beschäftigen und sprengt den Rahmen der Hörgewohnheiten durch ihren Gesangsstil immer wieder. Wer sich auf ihr Stimmvolumen erst einmal eingelassen hat, wird sich die Musik Ataraxias ohne ihren Gesang allerdings nicht mehr vorstellen können. Traumhaft schön. Wer hier zugreift, bekommt 60 Minuten Realitätsflucht und Träumerei zwischen Melancholie, purer akustischer Ästhetik, Romantik und Schwelgerei geboten. Eine ideale CD für laue Sommerabende und Rotwein. Weitere Anspieltips gibts hier nicht, da alle Stücke dieses Albums auf gleichbleibend hohem Niveau sind. Man nehme sich bitte einfach die Muße, das Album komplett durchzuhören. Auch sollte man sich den umfangreichen Backkatalog Ataraxias zu Gemüte führen wenn man an dieser Musik Gefallen gefunden hat, wird man um einige Schätze bereichert werden. In diesem Sinne: "Feel free to dream!" 9 von 10 Punkten auf den Schwarzen Seiten - Lars |